Programmheft Frühjahrskonzert 2024

Freund des Orchesters

Wir danken unseren Passiv-, Gönner- und Sponsorenmitgliedern für ihre wertvolle Unterstützung.

Sponsoren

  • Simone und Peter Forcart-Staehelin, Riehen
  • Martin Rudolf, Riehen

Gönner

  • Ganter Streichinstrumente, Riehen
  • Fridolin Hefti-Hahn, Allschwil
  • Dorothea Hertig-Grauer, Riehen
  • Markus Hertig-Grauer, Riehen
  • Anneliese Leicher, Riehen
  • Mechtild Löffler, Riehen
  • Reynold Nicole, Breitenbach
  • Alfred und Cornelia Merz, Riehen
  • Matthias Schweighauser, Riehen
  • Manfred Senn, Witterswil
  • Beat Witzig, E-Geiger, Riehen

Wir danken auch den Inserenten sowie weiteren Unterstützenden, die unerwähnt bleiben möchten.

Werden auch Sie Mitglied der «Freunde des Orchesters». Nähere Informationen hier.

Grusswort der Präsidentin

Liebes Konzertpublikum

Herzlich willkommen zu unserem Jubiläumskonzert!

Mit grosser Dankbarkeit dürfen wir heute auf die ersten 20 Jahre unserer Orchestergeschichte zurückblicken. Auf Initiative von Bruno Haueter, dem damaligen Organisten der Dorfkirche Riehen, wurde 2004 der Versuch gewagt, in unserer Gemeinde ein Orchester zu gründen: Am 19. Februar 2004 probte eine Gruppe von 30 idealistischen Amateurmusikerinnen und -musikern erstmals gemeinsam in der Dorfkirche, und am 18. März 2004 fand die Gründungsversammlung statt. Seither wurde die Vereinsorganisation durch die ehrenamtliche Arbeit einiger Mitglieder stetig weiterentwickelt; allen voran hat sich unsere langjährige (2004 – 2017) und äusserst engagierte Präsidentin Louise Hugenschmidt um den Aufbau unseres Vereins verdient gemacht. Auf diesem guten organisatorischen Fundament konnte sich das Orchester auch musikalisch und spieltechnisch weiterentwickeln und gewann immer mehr Mitglieder hinzu. Ein grosser Dank gebührt unseren Dirigenten Bruno Haueter (2004 – 2006), Jan Sosinski (2006 – 2022) und seit Oktober 2022 Manuel Oswald (siehe hier), die das Orchester durch ihre Arbeit persönlich geprägt haben. Bis heute haben wir 40 Konzertprogramme aufgeführt, und im Jahr 2015 wurde das Orchester mit dem Kulturpreis der Gemeinde Riehen ausgezeichnet.

Mit der heutigen Aufführung von Tschaikowskys Fünfter Sinfonie erfüllt sich nun einer unserer grossen Träume: Lange Zeit war angesichts der erforderlichen Besetzungsstärke nicht an ein Werk solcher Dimensionen zu denken. Schliesslich stand es für das Frühjahr 2021 auf der Agenda, doch dann kam Corona dazwischen. So sind wir sehr glücklich, die Sinfonie jetzt, nach einer besonders spannenden und inspirierenden Probenphase, tatsächlich aufführen zu können.

Allen vier Sätzen der Sinfonie liegt dasselbe Hauptmotiv zugrunde, das eine dramatische Entwicklung vom düsteren Anfang des ersten Satzes bis hin zum triumphalen Schluss des Finales durchmacht. Der Komponist hat hier seine intensive Auseinandersetzung mit dem Schicksal verarbeitet. Mehr darüber finden Sie hier.

Zur Eröffnung des Konzertabends spielen wir für Sie die Ouvertüre zum Trauerspiel «Egmont» von Beethoven, die ebenfalls mit sehr düsteren Stimmungen beginnt; hier wird das Leiden und der Kampf des niederländischen Volkes gegen die spanische Unterdrückung im 16. Jahrhundert ausgedrückt. Im zweiten Teil erscheinen dann zarte, strahlende Klänge, die wohl symbolisch für die Verklärung des Heldentodes stehen oder sogar auf baldige Befreiung des Volkes hindeuten – mehr darüber finden sie hier.

Nun wünsche ich Ihnen, geschätztes Publikum, einen spannenden und erfüllenden Konzertabend und bedanke mich für Ihren Besuch!

Katrin Mathieu
Präsidentin des Philharmonischen Orchesters Riehen

Werke

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)

Ouvertüre zum Trauerspiel «Egmont» op. 84 (Werkbeschreibung)

  • Sostenuto, ma non troppo – Allegro
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893)

Symphonie op. 64 (Werkbeschreibung)

  • Andante – Allegro con anima
  • Andante cantabile, con alcuna licenza
  • Valse
  • Finale

Musikalische Leitung

Dirigent: Manuel Oswald

Manuel Oswald ist Dirigent des Stadtorchesters Luzern, des Baarer Kammerorchesters, des Orchestervereins Nidwalden und des Philharmonischen Orchesters Riehen. Neben seiner regen Dirigententätigkeit hat Manuel Oswald die künstlerische Co-Leitung der Kammermusiktage Monuments Musicaux (momu) in Basel inne.

Bis 2021 war die Kammermusik sein Haupttätigkeitsfeld, und er hat eine erfolgreiche Karriere hinter sich, die ihn durch die ganze Welt führte. Der Preisträger bedeutender internationaler Streichquartettwettbewerbe wie dem ARD-Wettbewerb in München erhielt seine Ausbildung unter anderem bei Rainer Schmidt (Violine) und dem Hagen Quartett (Streichquartett). Er war Gastdozent für Kammermusik an der Musikhochschule Luzern und hatte einen Lehrauftrag für Streichquartett an der Hochschule für Musik Basel (FHNW).

Seit 2021 ist er hauptberuflich als Dirigent tätig und hat einen Master of Advanced Studies an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Johannes Schlaefli abgeschlossen.

Konzertmeisterin: Brigitte Kassubek

Brigitte Kassubek, aufgewachsen im Wiesental, begann das Geigenspiel mit 8 Jahren. In ihrer Jugend errang sie beim Wettbewerb «Jugend musiziert» zahlreiche Preise auf regionaler und Landesebene. Sie war jahrelanges Mitglied im Landesjugendorchester Baden-Württemberg und nahm regelmäßig an Meisterkursen teil. Liessen sich während der Schulzeit ihre Leidenschaft für die Musik und ihr Interesse an Mathematik gut kombinieren, musste sie sich nach dem Abitur für einen beruflichen Weg entscheiden. Sie begann zunächst ein Violinstudium an der Musikhochschule Mannheim bei Valery Gradow, entschied sich dann aber doch zum Wechsel zu einem Mathematik- und Physikstudium in Freiburg i. Br. Während dieser Zeit war sie Konzertmeisterin im Akademischen Orchester Freiburg. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Rheinfelden (D), arbeitet als Mathematik- und Physiklehrerin am dortigen Gymnasium. Seit 2009 spielt sie im Philharmonischen Orchester Riehen, wo sie im 2011 zur Konzertmeisterin gewählt wurde. Als «rechte Hand» des Dirigenten wirkt sie als grosse Zugkraft für das ganze Orchester. Daneben spielt sie immer wieder auch in Projekten mit Profi-Ensembles und macht regelmäßig Kammermusik.

Streicherproben+: Vincent Providoli

Vincent Providoli studierte an der Musik-Akademie Basel. Hier unterrichtet er an der Musikschule Violine und Viola und an der Hochschule Fachdidaktik und Methodik. Seine Kammermusikpartner:innen sind Marret Popp, Chisaki Kito, Renato Wiedemann und Susanne Mathé. Mit seinen erwachsenen Schüler:innen erarbeitet er regelmässig Kammermusikwerke für Konzertauftritte. Besonders fasziniert ist er, Wiedereinsteiger:innen die Geheimnisse des Violin- und Violaspiels nahe zu bringen. Nebst seinem Engagement für das Basler Streichquartett hat er 2023 mit Ronny Wiedemann das Kammermusikfestival «artclassics basel» gegründet. WEBSITE: www.baslerstreichquartett.com und https://artclassics.ch

Bläserchef: Alexander Sloendregt

Ab 7 Jahren genoss Alexander Sloendregt Klavierunterricht, später folgten Fagott und Orgel. Er studierte in Bern Klavier, zudem besuchte er Lehrgänge in Blasmusikdirektion, Filmmusik und Orchesterkomposition. Viele Jahre arbeitete er freiberuflich als Klavier- und Musiktheorielehrer, Korrepetitor, Komponist und Verleger. Heute ist Sloendregt hauptberuflich als Lokomotivführer tätig und wohnt in Dornach. Das Philharmonische Orchester Riehen, in dem Sloendregt seit 2010 als Fagottist mitwirkt und seit etlichen Jahren kompetent und erfolgreich die Bläserproben leitet, hat mit Lebensbilder, Wilhelmus & Helvetia, Elegie und Farewell bereits einige seiner Kompositionen zur Uraufführung gebracht.

Die Werke

Ludwig van Beethoven: Egmont-Ouvertüre op. 84

Goethes Trauerspiel «Egmont» spielt in den Jahren 1566-68 und erzählt die Geschichte des niederländischen Grafen Egmont, der sich zusammen mit anderen Adligen mit den Protestanten verbündet hatte, um die religiöse und politische Unterdrückung durch die Spanier zu beenden. Er steht zwar zur spanischen Krone, geht deren Meinung nach aber zu wenig hart gegen die calvinistischen Bilderstürmer vor. Der spanische Herzog von Alba wurde von seinem König damit beauftragt, in den Niederlanden die öffentliche Ordnung und die Vormacht der katholischen Kirche wiederherzustellen. In Brüssel angekommen, richtet er den Rat der Unruhen (von seinen Gegnern «Blutrat» genannt) ein, der unzählige Menschen der Ketzerei und des Hochverrats beschuldigt und sie hinrichten lässt. Auch Egmont wird verhaftet. Seine (fiktive) bürgerliche Geliebte Clärchen versucht vergeblich, ihn zu befreien und vergiftet sich, als sie hört, dass er hingerichtet werden solle. Nach einem Traum, der ihm eine Allegorie des Sieges zeigt, fügt sich Egmont seinem Schicksal, im Gefühl, er sterbe für die Freiheit seines Volkes.

Beethoven erhielt 1809 den Auftrag, Goethes Schauspiel mit Bühnenmusik zu versehen. Hätte er offenbar lieber für Schillers «Wilhelm Tell» Musik geschrieben, so muss die Thematik von Egmont dennoch hochaktuell gewesen sein – 1809 war Wien von den Franzosen besetzt; Beethoven musste sich während den Bombardierungen im Keller seines Bruders in Sicherheit bringen und schützte seine Ohren mit Kissen vor dem Lärm. Zur selben Zeit wandelte sich Beethovens Meinung von Napoleon angesichts dessen Verwüstungszugs durch Europa endgültig in Verachtung.

In der Ouvertüre lässt sich die Handlung des Schauspiels bereits erahnen. Es ist nicht allzu weit hergeholt, im Sarabande-Motiv der langsamen Einleitung die spanischen Herrscher zu erkennen; in Verbindung mit dem düsteren, tragischen f-Moll ergibt sich eine bedrückende Atmosphäre, wie sie die Niederländer erlebt haben könnten.

Nach der Einleitung ist zwar der Sarabande-Rhythmus noch immer hier, aber der Wechsel zu Dur vermag die Bedrohung ein bisschen abzumildern; in der Entwicklung des Motivs kann durchaus die wachsende Unruhe und resultierende Aufruhr des Volkes gesehen werden, bis nach dem brutalen und fortissimo wiederkehrenden Sarabande-Motiv das lyrische Thema der Violinen abrupt abbricht, gefolgt von einer Fermate – Egmonts Hinrichtung (Beethoven notierte sich, «der Tod könnte ausgedrückt werden durch eine Pause»). Was darauf folgt, ist die sogenannte Siegessinfonie, die sich Goethe selbst für das Ende des Schauspiels gewünscht hatte und die Beethoven auch als Schluss der Ouvertüre verwendete. Mit dem triumphalen Siegesthema in strahlendem F-Dur wird angedeutet, dass der Geist des Grafen weiterlebt und, so Beethoven, «die Niederländer die Spanier zuletzt besiegen» (auch wenn in der Realität der Achtzigjährige Krieg folgte).

Sabine Hebeisen

Quellen:

  • Appel, Bernhard R et.al. (Hg.): Beethoven und der Wiener Kongress (1814/15), Bonn 2016.
  • Korte, Oliver und Albrecht Riethmüller (Hg.): Beethovens Orchestermusik und Konzerte, Laaber 2013.
  • Lockwood, Lewis: Beethoven. The Music and the Life. New York 2003.

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

Ende Dezember 1887 begab sich Tschaikowsky auf seine erste und äusserst erfolgreiche Europatournee als Dirigent, während der er Kontakte zu mehreren namhaften Komponisten und Musikern knüpfte. Bald nach seiner Rückkehr nach Russland fasste er die Absicht, eine neue Sinfonie zu schreiben – zehn Jahre nach der Vollendung seiner Vierten. Der Kompositionsprozess (zumindest der Beginn dessen) schien allerdings alles andere als einfach, denn Tschaikowsky wurde regelmässig von Selbstzweifeln geplagt: «Ich habe ständig den Gedanken, dass ich ausgeschrieben bin, dass mein Kopf leer ist, dass meine Zeit vorbei ist». Als die Sinfonie fast beendet war, schien Tschaikowsky stolz auf seine Errungenschaft zu sein, nach der Uraufführung aber befand er sie als misslungen, sie sei «zu bunt, zu massiv, zu unaufrichtig, zu langatmig und insgesamt sehr unsympathisch». Erst während seiner zweiten Konzertreise in Europa konnte er sie nach erfolgreichen Aufführungen wieder in einem positiven Licht betrachten, was aber die Enttäuschung über das mangelnde Interesse der russischen Presse nicht ganz aufzuheben vermochte.

Musikalisch befand sich Tschaikowsky zwischen zwei Welten; er hatte sich am Konservatorium eingehend mit europäischen Prinzipien und musikalischen Formen beschäftigt, war aber gleichzeitig tief in der russischen Volksmusik verwurzelt, deren Art der Melodie­behandlung im Gegensatz zur westlichen stand. Mit der Sonatenform kam Tschaikowsky besonders im Zusammenhang der Sinfonie nicht zurecht, weil in ihr ein intellektuelles Schema im Vordergrund stand und sie ihm wie vielen anderen romantischen Komponisten nicht genug Freiraum liess, persönliche, gefühlsbetonte und grosse, auf die Melodie fokussierte Aussagen zu machen. Er war der Meinung, «wenn Worte nicht ausreichen, greift man zu einer beredteren Sprache, nämlich der Musik», und eine Sinfonie solle all das ausdrücken, was nicht in Worte gefasst werden könne, aber die Seele bis zum Überfliessen erfülle und sich nach Ausdruck sehne.

Man mag darüber diskutieren, ob die Sinfonie Nr. 5 ein Programm hat oder nicht; laut eigenen Aussagen (und entgegen den eindeutigen Programmen der Vierten und der Manfred-Sinfonie) schrieb Tschaikowsky tausendmal lieber nicht-programmatische Musik, hatte aber in seinen Skizzen zur Fünften dennoch ein solches angedeutet. Zum ersten Satz notierte er: «Introduktion. Völlige Ergebung in das Schicksal oder, was dasselbe ist, in den unergründlichen Ratschluss der Vorsehung. – Allegro: Murren, Zweifel, Klagen, Vorwürfe gegen…XXX» Auch zu den anderen drei Sätzen gibt es programmatische Kommentare wie Trost, ein Lichtstrahl oder Nein, es besteht keine Hoffnung. Da aber die meisten Skizzen verworfen wurden, ist unklar, wie viel von diesem program­matischen Konzept im vollendeten Werk tatsächlich geblieben ist. Und doch kommt man nicht umhin, die Verbindung zur Schicksalsthematik, die bei Tschaikowsky im Übrigen nicht neu ist, im Hinterkopf zu behalten und das Motiv und dessen Behandlung über die vier Sätze hinweg zu verfolgen.

Der erste Satz beginnt mit ebendiesem sogenannten Schicksalsthema, von den Klarinetten in tiefer Lage vorgetragen und von tiefen Streichern begleitet; entsprechend dunkel ist die Stimmung, und man ist an einen Trauermarsch erinnert. Dieses Thema ist die «idée fixe», die als zentrales, verbindendes Motiv in allen vier Sätzen auftaucht.

Das folgende Hauptthema ist in schnellem 6/8-Takt und mit der Einleitung zunächst noch durch die Verwendung von sich abwechselndem e- und a-Moll verbunden, steigert sich dann aber schnell ins fortissimo, bevor das ruhigere Seitenthema etwas Ruhe bringt. Der punktierte Rhythmus des Hauptthemas zieht sich durch den ganzen, insgesamt kraftvollen und energetischen Satz, der aber mindestens genauso düster aufhört, wie er begonnen hat.

Der zweite Satz gehört wohl zum Schönsten, was Tschaikowsky geschrieben hat. Auch er beginnt in der Tiefe, mit den fast wie atmend wirkenden Akkorden der Streicher, die vom düsteren b-Moll nach D-Dur modulieren und so das berühmte Horn-Solo vorbereiten, das wie ein Lichtstrahl durch die dunklen Wolken leuchtet. (Das Thema lieh sich Tschaikowsky möglicherweise aus Joachim Raffs 10. Sinfonie «Zur Herbstzeit», in deren drittem Satz es fast identisch vom Horn gespielt wird. Von Tschaikowsky wiederum liessen sich 1939 Mack David, Mack Davis und André Kostelanetz zum Song «Moon Love» inspirieren.)

Ein Taktwechsel markiert den Beginn des zweiten Teils, in dem die Soloklarinette ein neues Thema präsentiert. Dessen Entwicklung wird vom Schicksalsthema brutal unterbrochen – die Unruhe ist aber so schnell, wie sie aufgekommen ist, wieder besänftigt, und die Streicher nehmen erneut das Hauptthema auf. Nach einem unglaublichen Spannungsaufbau kehrt das Schicksalsthema zurück, bevor der Satz langsam ins Nichts verschwindet.

Anstelle eines üblichen Menuetts oder Scherzos steht als dritter Satz ein Walzer. Hemiolen und eine unregelmässige Phrasengestaltung machen den Reiz des ersten und dritten Teils aus, während im eifrig-schnellen Mittelteil der 3/4- von einem 4/4- oder 2/4-Takt überlagert wird. Am Schluss taucht das Schicksalsthema kurz auf, aber ohne viel Kraft, sondern wie ein Echo.

Das Finale beginnt wie der erste mit dem Schicksalsthema, nun allerdings erhaben und optimistisch in E-Dur, das Orchester bewegt sich recht lange in dieser Atmosphäre, das Motto bald nur noch rhythmisch erkennbar, um dann unvermittelt in die höchst energetische und schnelle Exposition des Satzes überzugehen. Lyrische Themen vermitteln trotz des Tempos eine vermeintliche Gelassenheit, die aber durch eine konstante rhythmische Unruhe in den begleitenden Stimmen getrübt wird. Über die Durchführung und Reprise hinweg ist der Satz unglaublich spannungsgeladen («wie eine Horde Dämonen, die sich in einem Strom von Branntwein wälzen, wobei die Musik immer trunkener und trunkener wird», wie ein wenig begeisterter Rezensent der amerikanischen Uraufführung in Boston fand), eine Spannung, die in einer Fermate kulminiert, bevor endlich das Schicksalsthema als triumphaler Marsch voranschreitet, majestätisch, flächig und mit voller Kraft. Tschaikowsky zieht in dieser Coda nochmals alle Register seines Könnens und beendet die Sinfonie mit einem rasanten, mit​reissenden Presto.

Sabine Hebeisen

Quellen:

  • Shostakovich, Dmitri et.al.: Russian Symphony. Thoughts about Tschaikowski, New York 1947.
  • Steinberg, Michael: Program notes to Tschaikowski’s Symphony No. 5 (archivierter Artikel, via Wikipedia-Artikel «Symphony No. 5 (Tschaikowski)» aufgerufen).
  • https://en.Tschaikowski-research.net/pages/Main_Page; zuletzt besucht am 11.02.2024.

Das Orchester

Das Philharmonische Orchester Riehen ist eines der jüngsten in der Region: Es wurde im März 2004 gegründet. Als erster Dirigent wirkte Bruno Haueter, Organist und Gründervater des Orchesters. Er gab im Herbst 2006 den Taktstock an den Geiger Jan Sosinski weiter, unter dessen Führung das Amateurorchester eine erstaunliche Klangqualität und ausgeprägten musikalischen Ausdruck entwickelte. Sosinski ging Ende September 2022 in den Ruhestand und anfangs Oktober 2022 übernahm Manuel Oswald die musikalische Leitung. Ursprünglich ebenfalls Geiger, widmet er sich seit 2021 ausschliesslich dem Dirigieren.

Pro Jahr werden zwei Programme erarbeitet und jeweils in zwei Konzerten in Riehen und der Region aufgeführt. Immer wieder betritt das Riehener Orchester neue Wege, indem es den Rahmen von traditionell klassischen Konzerten verlässt und Neues wagt: Im Herbst 2010 Uraufführung des Konzerts für Marimba und Orchester mit Edith Habraken (Komponist Markus Götz); 2013 Cross-over mit dem Thomas Moeckel Jazz Quartett. Mit Lebensbilder, Wilhelmus & Helvetia, Elegie und Farewell vier Uraufführungen des Komponisten und Orchestermitglieds Alexander Sloendregt. Das Philharmonische Orchester hat für sein grosses musikalisches Engagement den Kulturpreis der Gemeinde Riehen 2014 erhalten.

Die Mitwirkenden

  • Violine I

    • Brigitte Kassubek
    • Valentin Amrhein
    • Olivier Bezençon
    • Gérard Gsegner
    • Isabelle Gutzwiller
    • Sabine Hertig
    • Heinz Hilpert
    • Christoph Koella
    • Marret Popp-Liesum
    • Meike Ramm
    • Sandrine Rütimeyer
    • Janna Scheipers
    • Gabrielle Schmid-Imhoff
    • Valin Wang

    Violine II

    • Vincent Providoli
    • Helmut Bauckner
    • Frauke Clotz
    • Pierrine Gilgen
    • Agnete Graf
    • Stephanie Gruson
    • Saskia Heyn
    • Aaron Hohenfeld
    • Lea Kühne
    • Andreas Kurmann
    • Katrin Mathieu
    • Serena Moritz
    • Catharina Oechslin-Oberholzer
    • Helen Oxley
    • Astrid Pappenberger
    • Max Seiler

    Viola

    • Julia Richter
    • Dieter Binkert
    • Madeleine Hirt
    • Angela Hofmann
    • Cornelia Kneser
    • Giuseppe Lisa
    • Angela McTaggart
    • Hella Meyer-Alber
    • Gabriela Puls
    • Anna Ross
    • Nadine Salvisberg

    Violoncello

    • Chantal Langlotz
    • Yael Arn
    • Madeleine Bettler
    • Marita Binkert
    • Désirée Eberhardt
    • Claudine Gsegner
    • Sietske Heyn
    • Ute Hueffmann
    • Caroline Krämer
    • Agnes Vonarburg

    Kontrabass

    • Nina Walcher
    • Claudia Brunner
    • Marc Buchmann
    • Cédric Martin
    • Sonja Sloendregt
    • Louise Vorster

    Flöte

    • Ezequiel Brizuela
    • Monika Okamoto-Schreyer
    • Diane Walbert-Fischer

    Oboe

    • Nicolas Galle
    • Sabine Petris

    Klarinette

    • Sabine Hebeisen
    • Alexander Michel

    Fagott

    • Benjamin Gallinet
    • Alexander Sloendregt

    Horn

    • Klaus Heyoppe
    • Micha Lewedei
    • Lorenz Liesum
    • Eloy Tamò

    Trompete

    • Markus Hasselblatt
    • Patrick Wyss

    Posaune

    • Gergő Donáth
    • Noah Hohenfeld
    • Oleksandr Lisun
    • Sergei Yemelyanenkov

    Tuba

    • Chengyu Sun

    Pauke

    • Lucas Hettinger

Werden Sie Mitglied

Aktiv Mitwirkende

Wenn Sie musizieren und bei uns mitwirken möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Auf der Homepage www.phil-orchester-riehen.ch finden Sie alle Informationen (Über uns > Proben; Konzerte > Vorschau). Oder nehmen Sie mit uns direkt Kontakt auf: info@phil-orchester-riehen.ch

Freunde des Orchesters

Auch freuen wir uns, wenn Sie unser Orchester als Sponsoren-, Gönner- oder Passivmitglied unterstützen:

  • Sponsorenmitglied: Jahresbeitrag ab Fr. 250.–
    (pro Konzertprogramm zwei Freikarten)
  • Gönnermitglied: Jahresbeitrag Fr. 100.–
    (pro Konzertprogramm eine Freikarte)
  • Passivmitglied: Jahresbeitrag Fr. 30.–

Gönner- und Sponsorenmitglieder erwähnen wir auf Wunsch im Programmheft. Somit geniessen vor allem Firmen auch eine Werbewirksamkeit (siehe hier).

Ihre Anmeldung nehmen wir gerne schriftlich entgegen: Katrin Mathieu, Morystrasse 34, 4125 Riehen
Email: mitglieder@phil-orchester-riehen.ch

Auch einmalige Spenden sind sehr willkommen: entweder direkt auf unser Bankkonto bei der Basler Kantonalbank IBAN CH35 0077 0016 0417 0327 5 oder mit Twint

Herzlichen Dank!

Möchten Sie auch in Zukunft über die Aktivitäten des POR im Jahresverlauf informiert werden? Auf unserer Homepage können Sie sich für unseren Newsletter anmelden: www.phil-orchester-riehen.ch

Unsere nächsten Konzerte

  • Konzerte Frühjahr 2025

    • 5. April 2025, 19 Uhr, Don Bosco Basel
    • 6. April 2025, 17 Uhr, Landgasthof Riehen
    • Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur, op. 58
      Solistin: Marret Popp
    • Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-moll, op.68

    Leitung: Manuel Oswald

  • Jubiläumskonzert Herbst 2024

    • 21. September Don Bosco Basel, 19:00 Uhr
    • 22. September Sankt Franziskus Kirche Riehen, 17:00 Uhr

    Werke

    • Dvorak: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
    • Gipps: Hornkonzert op. 58
      Solist: Alexander Boukikov

    Leitung: Manuel Oswald