philharmonisches orchester riehen


Ein Genuss vom ersten Ton an

Publikum begeistert von der Aufführung der Messe in Es-Dur von Schubert in der Pauluskirche

Der österreichische Komponist Franz Schubert hat die Aufführung seiner letzten Messe in Es-Dur nie gehört.

(Badenweiler) Dieser Tage nutzten etwa 170 Menschen die Gelegenheit, ihr in der Pauluskirche in Badenweiler zu lauschen. Das Philharmonische Orchester Riehen zelebrierte zusammen mit dem Vokal­ensemble „Le Motet“ aus Mulhouse und dem Chor des Konserva­toriums aus St. Louis die lateinische Messe, die zu den künstlerisch bedeutendsten musikalischen Umsetzungen der christlichen Liturgie zählt. Das Publikum kam aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland um das große Konzertereignis zu hören. Um kurz vor acht spielen sich die etwa 40 Musiker und Musikerinnen auf den Emporen der Pauluskirche ein. Ein älterer Herr hält sich die Ohren zu. „Was für ein Preis – 16 Euro“, bemerken zwei französische Besucherinnen und nehmen in einer der Bankreihen Platz. Das Kruzifix der Pauluskirche sei aber bemerkenswert schön.

Das Orchester nimmt seine Plätze ein. Besetzt ist es mit Geigen, Bässen, Oboen, Klarinetten und Pauken, dafür keine Flöten, sondern wie Schubert verlangt, mit Trompeten, Hörnern und Posaunen. Auch die Besetzung der Solisten ist groß: Zu den üblichen vier Vokalsolisten nimmt Schubert einen weiteren Tenor hinzu. An diesem Abend treten die Tenöre Alejandro Prieto aus Peru und Augustin Fruchard aus Frankreich auf. Heidi Wenk (Alt), Muriel Frankhauser (Sopran) und Paul Widmer (Bass) vervollständigen das Quintett.

Mit roten Gesangsmappen gesellen sich nach den Musikern auch die beiden französischen Chöre dazu. Dem Publikum stehen etwa 60 Sänger gegenüber. Nachdem die erste Geige den Ton vorgibt, geht das Konzert pünktlich los. Auf das eher zurückhaltende, dreiteilige „Kyrie eleison“ folgt das bilderreiche „Gloria“. In der fünfteiligen Messe liegt das größte Gewicht auf den Fugen im "Gloria" und im „Credo“. Die Messe in Es-Dur ist eine von sechs Messen Schuberts, die er selbst nie gehört hat. Der Österreicher komponierte seine längste und größte Messe 1828, im Sommer seines letzten Lebensjahres. Uraufgeführt wurde sie aber erst im Jahre 1829 in Wien und löste große Begeisterung beim Publikum aus. Der ältere Herr, der sich beim Einspiel der Musiker noch die Ohren zuhielt, schwingt mit geschlossenen Augen im Takt der Musik und genießt nun still und in sich gekehrt jeden Ton. Ein anderer liest jedes Wort mit, bewegt die Lippen als sänge er selbst. Das Publikum lauscht der Messe gebannt. Eine Dame bemerkt später: „Der Gesang in Kombination mit dem Orchester war so ergreifend und erfüllend – ein einmaliges musikalisches Erlebnis.“ Der fünfte und letzte Abschnitt der Messe bildet das „Agnus Dei“. Der polyphonste aller Sätze mit seiner reichen Orchestrierung beendet nach gut einer Stunde das Konzert mit ruhigen Klängen. Nicht so ruhig ist die Reaktion des Publikums: Es ist begeistert. Für Jan Sosinski, Berufsgeiger und Dirigent des Philharmonischen Orchesters Riehen, die Chorleiterin Claire Decaux, die Sänger und Musiker gibt es stehenden Applaus. Auch die zwei Französinnen beschließen: "Den Preis war das Konzert auf jeden Fall wert."

Denise Beil

Badische Zeitung vom 27. September 2008



Schubert en mi bémol majeur

(Mulhouse) Il est des moments musicaux que l'on n'oublie pas. C'est la cas pour le concert donneé dimanche soir au temple Saint Etienne de Mulhouse pas l'ensemble vocal "Le Motet" et les choristes du Conservatoire de Saint-Louis accompagnés par l'orchestre philharmonique de Riehen (Suisse), sous la direction de Claire Decaux. La Messe en mi bémol majeur de Schubert est un monument impressionnant avec des moments de grande beauté. Très peu de parties solistes ce qui a demandé aux choristes un travail intense, mais un travail qui a porté ses fruits car l'exécution dans l'ensemble était digne de musiciens porfessionnels. On en redemande!

L'Ami Hebdo vom 28. September 2008

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